Botanisches Kleinod aus dem Regenwald Oaxacas.
Die Geschichte einer kleinen Orchidee
1990
Die mexikanischen Botaniker Miguel Ángel Soto Arenas, Gerardo A. Salazar und Eric Hágsater veröffentlichen im Jahr 1990 die erste wissenschaftliche Publikation einer neu entdeckten Spezies: Phragmipedium xerophyticum. Erst später wurde erkannt, dass es sich nicht nur um eine neue Art, sondern um eine komplett neue Gattung von Frauenschuh-Orchideen handelt.
1992
Der Gattungsname „Mexipedium“ tauchte erstmals im Jahr 1992 im Magazin Lindleyana der American Orchid Society auf. Darin beschrieben der Evolutionsbiologe Victor Albert aus den Vereinigten Staaten und der britisch-US-amerikanische Botaniker und Genetiker Mark Wayne Chase die neue und damals recht umstrittene Orchideengattung.
1995
Aufgrund der Seltenheit der Pflanze waren Kulturhinweise Ende des 20. Jahrhunderts Mangelware. 1995 wurde erstmals beschrieben, unter welchen Bedingungen Phragmipedium xerophyticum erfolgreich kultiviert werden konnte. Zudem erläuterte Harold Koopowitz, warum die neue Frauenschuh-Orchidee seiner Ansicht nach nicht als eigene Gattung (Mexipedium) einzustufen ist.
1996
Nur ein Jahr später veröffentlichte die Orchideenexpertin Marilyn LeDoux eine noch ausführlichere Pflegeanleitung für Phragmipedium xerophyticum. Diese beinhaltete sehr detaillierte Informationen, wie beispielweise das Vorgehen zur Herstellung eines geeigneten Substrates. LeDoux gehörte 1990 zu den ersten Personen überhaupt, die Pflanzen aus Mexiko erhielten.
1996
In Curtis’s Botanical Magazine, Vol. 13, No. 3 im Jahr 1996 wird neben einer ausführlichen Beschreibung der Art auch eine farbige Illustration von Mexipedium xerophyticum veröffentlicht. Angefertigt wurde sie von der bekannten botanischen Illustratorin Carol Woodin.
2002
Dass die Pflanze allmählich eine grössere Verbreitung in Sammlungen auf der ganzen Welt fand, war man an der Publikation im „Australian Orchid Review“ im Mahr 2002 erkennbar, in welcher der Autor seine Erfahrungen in der Kultivierung von Mexipedium xerophyticum mit der Leserschaft teilte.
2003
Weil die Entdeckung von Mexipedium xerophyticum einen so hohen Stellenwert in der Orchideenwelt von Mexiko hat, wurde die Spezies auch in der Publikation zu den Orchideen Mexikos im Jahr 2003 thematisiert. Die Illustration basiert auf der Erstbeschreibung der Art im Jahr 1990.
2003
Die wissenschaftliche Publikation aus dem Jahr 2003 hatte zum Ziel, die anatomischen Eigenschaften der Art genauer zu beschreiben. Besonders charakteristisch sind die wasserspeichernden Organe als Anpassung an die wasserarme Zeit während der Trockenperiode.
2007
17 Jahre nach der Erstbeschreibung der Art verfasst der mexikanische Botaniker Miguel Ángel Soto Arenas ein Technisches Datenblatt zu Mexipedium xerophyticum. Zusammen mit dem Botaniker-Kollegen Rodolfo Soláno-Gomez entsteht so eine aktualisierte Beschreibung der Orchideenart.
2009
Im Jahr 2009 veröffentlichte die Peninsula Orchid Society eine Kulturanleitung von Marilyn LeDoux. Wie schon in der Publikation 1996 gibt LeDoux nützliche Informationen zur erfolgreichen Pflege der Art weiter, diesmal unter Verwendung des Gattungsnamens Mexipedium.
2010
Eine der aufschlussreichsten Publikationen über die Art seit der Erstbeschreibung stammt aus dem Jahr 2010. Sie befasst sich mit der Wiederentdeckung der Art und beinhaltet viele Naturaufnahmen des Habitats von Mexipedium xerophyticum und aktuelle Informationen zum eher prekären Zustand der Population in freier Wildbahn.
2018
Drei Jahre nach der Veröffentlichung in „Die Orchidee“ widmet sich nun auch das Magazin „Orchideen Zauber“ der seltenen Art Mexipedium xerophyticum. Der reich bebilderte Artikel bietet nicht nur praktische Kulturtipps, sondern auch einen kompakten Steckbrief der Pflanze. Der Titel lautet „Eine der seltensten Orchideen der Welt“.
2023
Sogar National Geographic hat sich schon mit Mexipedium xerophyticum befasst. Die Originalsprache der Publikation aus dem Jahr 2023 ist Spanisch und stammt von zwei Journalistikstudentinnen der Universidad Iberoamericana in Mexiko-Stadt. Der Text enthält interessante Aussagen von diversen Forschern, welche sich mit der Art beschäftigt haben.
2024
Die Paphiopedilum Society of New South Wales in Australien hat 2024 einen Artikel in ihrem Magazin „PAPH. illustrated“ veröffentlicht, in welchem die Kultur von Mexipedium xerophyticum genauer beleuchtet wird. Wichtige Anhaltspunkte für die richtigen Kulturbedingungen geben die Klimadiagramme vom Naturstandort von Mexipedium xerophyticum.
