2007 - Technisches Datenblatt
FICHA TECNICA DE MEXIPEDIUM XEROPHYTICUM
Technisches Datenblatt zu Mexipedium xerophyticum
Soto-Arenas, M.A. & Solano-Gómez, A.R.
In: Soto-Arenas, M.A. (compilador). Información actualizada sobre las especies de orquídeas del PROY-NOM-059-ECOL-2000. Instituto Chinoin A.C., Herbario de la Asociación Mexicana de Orquideología A.C. Bases de datos SNIB-CONABIO. Proyecto No. W029. México. D.F. 2007

Rupikolöses [auf Stein wachsendes] Kraut, sympodial, mit klonaler Ausbreitung; das Sympodium ist ein Fächer aus distichären Blättern, mit anderen durch längliche Rhizome verbunden, 15-20 cm hoch, bis zu 1,0 m2. Wurzeln einfach, weisslich-braun, kahl mit Behaarung in der Ansatzzone, von der Basis der Sprosse aus, bis zu 0,8 mm dick. Rhizom auffällig, länglich, gerade, brüchig, 1-2 mm dick, 3-8 cm lang zwischen den Sprossen; mit 5-12 narbigen, braunen, röhren- bis trichterförmigen, stumpfen oder spitzen, mucronaten Blattscheiden, 6-9 mm lang. Sprosse aus 5-8 Blättern gebildet, 3-12 cm hoch, 6,5-13 cm breit. Blätter zweigliedrig, ligulär, Spitze ungleich, stumpf, gekerbt, kantig, ledrig-fleischig, sehr steif, hellgrün, Grundblätter klein, nach und nach grösser, bis 3,5-12 cm lang, 1,2-1,8 cm breit, 1 mm dick. Blütenstand endständig, Blütenstiel mit 2 Internodien, 2-ästige Rispe (selten einfach), behaart, vielzellig, rotbraun; 6,5-13 cm, 1-1,3 mm dick; mit einem Hüllblatt nahe der Mitte des Blütenstiels, röhrenförmig, rundlich bis kaudal, gelblich, behaart, 8-15 mm lang; Spindel verkürzt, mit 3-7 aufeinander folgenden Blüten, jeweils eine geöffnet, ca. 12-15 mm lang. Blütenhüllblätter überlappend, distich, konduplikat, zylinderförmig, kaudal, an der Spitze zurückgebogen, braun, behaart, 4-5 x 5 mm. Blütenstiel kurz, starr, behaart, subtrigonal, 2,5-3 mm lang, 0,8 mm dick. Fruchtknoten einkammerig, mit parietaler Plazentation, dreilappig, behaart, rosa, 27-28 mm lang, 1,5 mm dick. Blüte klein, nicht duftend, 1,3-2,5 mm hoch, 1,5-2,5 mm breit. Das Perianth fällt ab und hängt herunter, obwohl die Blüte scheinbar frisch ist; es ist weiss, rosa überhaucht und sehr schwach strukturiert. Sepalen gekielt, die seitlichen für gewöhnlich vollständig zu einem Synsepalum verwachsen, die abaxiale Oberfläche ist glatt, die adaxiale Oberfläche ist behaart, septiert; das dorsale Sepalum ist nach vorne gerichtet, elliptisch, spitz-subakut, gebogen, konkav, 9-14 x 5-6,5 mm; das Synsepalum ist nach unten gerichtet, rundlich, stumpf, gebogen, konkav, 8-9,5 x 8,5-12 mm. Blütenblätter linealisch-bandartig, spitz, gewölbt, kahl, am Grund bewimpert, 11-15 x 2,5-3 mm. Lippe kelchförmig, bauchig, aufgebläht, entlang der Adern im Bereich der Öffnung leicht gesägt, sehr zarte Textur; Aussenfläche glatt, Innenfläche auffallend behaart, in der Nähe der Basis mit drüsigen, vielzelligen, leuchtend v ioletten, sehr attraktiven Haaren, zur Unterseite der Lippe hin sind die Haare deutlich reduziert, setzen sich entlang der Mittellinie fort und sind weiss und scheinbar spärlicher und verdichtet; Basalränder (um das Austrittsloch) aufrecht, etwas zurückgebogen und verdickt; Apikalrand gebogen; Eintrittsloch klein, eiförmig, ca. 2 x 3 mm; Seitenlappen klein, breit dreieckig, subakut, ohne Vorsprünge (Hörner) oder Bildung hohler Drüsenbereiche; Seitenlappen klein, gekrümmt, breit dreieckig, subakut, ohne Verdickung an den Rändern, noch Vorsprünge (Hörner), noch bilden sie hohle wulstige Bereiche, aneinander haftend auf ca. 3 mm, deutlich abgegrenzte Eingangs- und Ausgangslöcher; Labellumoberfläche ohne „Fenster“ oder transparente Bereiche; Gesamtlänge des Labellums 10-14 mm, 6-8 mm hoch, 7-9 mm breit. Säule kurz, Gynoeceum und Androeceum nur 1-2 mm miteinander verwachsen, fast vollständig die Austrittsöffnung verdeckend. Narbe gebogen, nach unten gerichtet, fleischig und massiv, 4-5 mm lang, 1-1,3 mm an der breitesten Stelle.
Androeceum mit 2 fertilen Staubblättern und einem petaloiden Staminodium. Staminodium auffallend gestielt, (ca. 1 mm) konvex, breit dreilappig, Spitze subakut und abgerundet. Antheren 2, jede am Ende eines Stiels, eiförmig-dreieckig, etwas herzförmig, spitz oder stumpf, ca. 1 mm lang. Pollinien 2 auf jeder Anthere, klebrig, eine ovale, schiefe Struktur bildend, körnig, gelblich, 0,5 x 0,4 mm.

Verbreitung
Aktuell
MEXIKO, OAXACA, SANTA MARIA CHIMALAPA
Mexipedium ist eine monotypische, endemische Gattung, die nur von der atlantischen Seite des Golfs von Mexiko, im Isthmus von Tehuantepec, in der Region Chimalapa bekannt ist.
Sie ist nur von einer einzigen Fundstelle bekannt. Salazar suchte das Gebiet in den Jahren 1996 und 1997 sorgfältig ab, konnte aber keine weiteren Populationen ausfindig machen. Den Einheimischen sind keine weiteren Gebiete mit ähnlichen Lebensräumen bekannt. Angesichts der Grösse der Region ist es jedoch nicht auszuschliessen, dass weitere Populationen existieren, die noch nicht entdeckt wurden. Selbst wenn neue Vorkommen entdeckt werden, ist der Lebensraum der Art so speziell und begrenzt, dass die Möglichkeit, die Art in eine andere Gefährdungskategorie einzustufen, sehr gering ist. Der genaue Fundort der Population wird im Herbarium der AMO verwaltet und ist für die Öffentlichkeit nicht einsehbar.
Umweltbedingungen
Makroklima
Für das Gebiet liegen keine genauen Klimadaten vor, da es keine Wetterstationen gibt. Im „Atlas Nacional del Medio Físico“ (Nationaler Atlas der physischen Umwelt) wird für das Gebiet ein feuchtwarmes Klima mit reichlichen Sommerniederschlägen und Winterniederschlägen > 10,2 %, Am(f), angegeben. Durch Extrapolation aus ähnlichen Regionen kann davon ausgegangen werden, dass die mittlere Jahrestemperatur bei etwa 25°C liegen sollte. T. Wendt (pers. Mitt.) schätzt, dass die Niederschlagsmenge im Einzugsgebiet des Rio del Corte bei etwa 2500 mm liegen dürfte. In der Region gibt es eine ausgeprägte Trockenperiode von März bis Mai.

Lebensraum
Der Lebensraum von M. xerophyticum ist ein felsiger, verkarsteter Felsvorsprung in der Schlucht des Rio del Corte, der weniger als 2 ha gross ist. Dieser Lebensraum ist sehr karg, und aufgrund des fehlenden Bodens gibt es offene Bereiche mit xerophytischer Vegetation, die aus verkümmerten Bäumen der Arten Pseudobombax ellipticum, Bursera simaruba, Plumeria rubra, Beaucarnea sp. und Yucca elephantipes, sowie Agave, Acanthocereus, Selaginella, Pitcairnia und Cyrtopodium macrobulbon besteht. Mindestens eine Agave- und eine Beucarnea-Art scheinen ebenfalls endemisch zu sein.
Die Pflanzen wachsen an senkrechten, nach Norden und Osten ausgerichteten Felswänden, so dass sie nicht über lange Zeiträume direktes Sonnenlicht erhalten. Sie sind jedoch intensivem Licht und Wind ausgesetzt. Einige Pflanzen wurden in Humusansammlungen mit Exemplaren von Selaginella gefunden; andere scheinen auf den ersten Blick direkt auf dem Felsen zu wachsen, doch bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass die Wurzeln in eine dünne organische Schicht eingebettet sind, die hauptsächlich aus einer Gemeinschaft von Cyanobakterien, darunter Nostoc, Gloeocapsa, Scytonema und Lyngbya, sowie aus Pilzhyphen besteht (J.L. Godínez, pers. Mitt., 1996). Das Moos Pseudosymblepharis schimperiana und eine unbestimmte Art von Peperomia sind ebenfalls häufig zu finden.
Aktueller Zustand des Lebensraums im Hinblick auf die Bedürfnisse der Art
Der besondere Lebensraum von M. xerophyticum ist gut erhalten, wird jedoch vom Menschen gestört. Der Grossteil des Waldes, der sich ursprünglich im Flusstal unterhalb der Kalksteinfelsen befand, wurde für Weidezwecke gerodet, und im Umkreis von 50 m der Geröllhalde wurde eine Bananenplantage angelegt. Der an das Grundstück angrenzende Teil des Karstgebiets wurde von Schlingpflanzen und anderem Unkraut überwuchert!
Rückzugsgebiete
Da es sich um eine gefährdete Art handelt, sind diese Informationen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Sie werden im Herbarium der AMO aufbewahrt.
Vegetationstyp
Mexipedium xerophyticum wächst in einem spärlichen felsigen Mikrohabitat, das von einem vielfältigen Vegetationsmosaik umgeben ist, darunter immergrüner Hochwald und tropische Eichenwälder mit Quercus oleoides, Q. conspersa und Liquidambar macrophylla. Im immergrünen Hochwald sind Dialium guianense, Sloanea tuerckheimii, S. meianthera, Tapirira chimalapana, Terminalia amazonia, Eleagia uxpanapensis, Calophyllum brasiliense var. rekoi, Pera barbellata, Hyeronima oblonga, Brosimim guianense und Hirtella triandra subsp. media reichlich vorhanden.
Naturhistorische Daten der Art
Hintergrundinformationen über den Status der Art oder der wichtigsten Populationen
Lebensweise
Die Blüten sind selbstkompatibel, aber Samen sind nicht leicht zu bekommen. Wie bei anderen Arten der Gattung ist die Keimung langsam und die Sämlinge sind schwer zu etablieren, wenn sie einmal aus dem Glas genommen wurden.
Relevanz der Art
Diese Art ist in der lokalen Bevölkerung unbekannt. Dennoch ist diese Gattung aus biologischer Sicht höchst interessant, und ihre Entdeckung hat einige Hypothesen über den Ursprung der tropischen Flora Mexikos bestätigt. Mexipedium xerophyticum ist der einzige lebende Vertreter einer Grund-Klade [monophyletische Gruppe] im Bezug auf die anderen amerikanischen Cypripedioideae und ist höchstwahrscheinlich ein Relikt der alten boreotropischen Flora, die auf das Miozän zurückgeht (Albert, 1994; Wendt, 1989). Interessant ist, dass diese Pflanze innerhalb von 4 Jahren (1990-1994) in drei verschiedene Gattungen (Phragmipedium, Mexipedium und Paphiopedilum) gestellt worden ist. Obwohl ihre Zuordnung zu einer der drei Gattungen mit der Phylogenie übereinstimmt, wird ihre Stellung als eigenständige monotypische Gattung inzwischen weitgehend akzeptiert (Pridgeon et al., 2000).
Populationsgrösse
Bildung neuer Individuen
Phänologie
Ungeschlechtliche Vermehrung
Bestäubung
Blüte
Kategorien und Risikofaktoren
Verwendung
Artenschutz
- Schutz der Karstgebiete auf dem südlichen Kamm des Río del Corte, wenn möglich durch die Einrichtung eines „Schutzgebiets“ entsprechend den Bestimmungen des Allgemeinen Gesetzes über das ökologische Gleichgewicht.
- Bewertung des aktuellen Zustands der Population und Sammlung von Informationen über kritische Aspekte der Reproduktionsbiologie und Lebensweise, insbesondere wenn eine Wiederansiedlung in Betracht gezogen wird.
- Einrichtung eines Ex-situ-Erhaltungsprogramms, einschliesslich künstlicher Vermehrung und Erhaltung und Verbesserung der genetischen Vielfalt.
Risikofaktoren
